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Impressionismus & Klassische Moderne

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3229* GABRIELE MÜNTER

(Berlin 1877 - 1962 Murnau)

Rotes Moos. 1959.

Öl auf Malkarton.

Unten links signiert und datiert: Münter 59.

33 x 41 cm.

Dieses Werk wird in das von der Gabriele

Münter- und Johannes Eichner-Stiftung

herausgegebene Werkverzeichnis der

Gemälde von Gabriele Münter aufgenom-

men.

Provenienz:

- Galerie Gunzenhauser, München.

- Privatbesitz Deutschland (in den 70er

Jahren bei obiger Galerie erworben).

Das Gemälde „Rotes Moos“, welches

Münter in der reifen Spätphase ihres Le-

bens malt, besteht aus farbigen Flächen,

die harmonisch zusammenspielen. Sie

geben eine gegenständliche, jedoch stark

abstrahierte Landschaft wieder. Anstatt

der Abstraktion, fühlt sich die Künstlerin

vielmehr dem „Naturvorbild“ verpflichtet

und findet in der flachen Komposition der

Berglandschaft, der Abwesenheit von

Schatten sowie der Konturierung einzelner

Flächen adäquaten Stilmittel, die im hier

vorliegenden Gemälde meisterhaft zum

Tragen kommen.

Immer wieder greift Gabriele Münter in

ihrem Spätwerk Motive aus der Zeit des

Gabriele Münter fünfund-

siebzigjährig, Murnau, 1952

Foto: Sigrid Bühring; Gabri-

ele Münter- und Johannes

Eichner-Stiftung, München,

Inv.-Nr. 3384.

Blauen Reiters auf. So springt die komposi-

torische und koloristische Nähe von „Rotes

Moos“ zu demGemälde „Seelandschaft

mit drei Kugelbäumen“ um 1909, ins Auge.

Die blaue Bergkette erhebt sich distanzlos

in der oberen Bildhälfte und scheint nur

durch das horizontale rote Band des Moos

vomGrün der Felder imVordergrund

getrennt zu sein. Die fehlende Raum-

tiefe wird durch das dominante Kolorit

ersetzt, wobei die (dunkle) Konturlinie der

Landschaftselemente nur noch gezielt

eingesetzt wird. In vielen Fällen grenzen

die Farbflächen direkt aneinander oder

werden durch den durchschimmernden

Untergrund voneinander abgesetzt.

Eine grandioser Nachhall auf Münters

Kunst und Könnerschaft leuchtet in „Rotes

Moos“ wieder auf, wobei die Radikalität

der frühen Jahre einer inneren Harmonie

gewichen ist, die in der Leuchtkraft und

dem Spiel der Farben Zeugnis gibt von

einer Intensität, die Münters Schaffen in

den besten Jahren auszeichnet.

CHF 100 000 / 150 000

(€ 92 590 / 138 890)