

Louis XV, wohl
Manufacture de Beauvais, 18./19. Jh.
Darstellung der in einer idealisierten Wald- und Flusslandschaft auf dem
Stier sitzenden Europa, flankiert von 3 jungen Frauen mit Blumengirlan-
den. Feine Blumen- und Girlandenbordüre. H 250 cm. B 174 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Europa war die Tochter des Königs Agenor von Phönizien und eines der
schönsten Mädchen ihrer Zeit. Zeus verliebte sich in sie. Er verwandelte
sich in einen prächtigen Stier, verlockte Europa beim Spiel am Strand, sei-
nen Rücken zu besteigen, und entführte sie nach Kreta, wo er einige Zeit
mit ihr zusammen lebte. Sie gebar ihm drei Söhne, Minos, Rhadamanthys
und Sarpedon. <R>In Ovids Metamorphosen ist diese Szene wie folgt be-
schrieben (II, 848-870): „Nunmehr wird er ein Stier.../ Brüllt und spaziert,
ein prächtiges Tier, auf dem Teppich der Wiese.../...Muskeln strotzen am
Nacken, es hängt bis zum Buge der Wamme. Es staunt die Tochter Age-
nors,/ Wie er so prächtig stolziert und ohne mit Angriff zu drohen./ Aber
so zahm er sich zeigt, sie scheut sich ihn zu streicheln;/ Doch bald naht sie
und bietet Blumen dem glänzenden Haupte.“
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
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