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418HABSBURGER - Lazansky von Bukowa,
Maria Ulrike Gräfin (Oberhofmeisterin der
Kaiserin Karolina Augusta von Österreich) - von
Dietrichstein, Moritz Graf (Hoftheaterdirektor
und Oberstkämmerer des Kaisers Ferdinand
I.). Sammlung von Briefen aus dem habsbur-
gischen Hof an die Kaiserin Marie-Louise von
Österreich (1791-1847), die Gattin Napoleons.
Verschiedene Orte, 1812-1841.
Mit zahlreichen Details aus dem Innenleben
des habsburgischen Hofes: zu adligen Personen,
Reisen, Hochzeiten, Festen, Bällen usw. -
ENTHÄLT: 1. 12 eigenh. Briefe (2 fragmen-
tarisch) der Gräfin Maria Ulrike Lazansky.
Wien, 1812-1834. Gr.-8° (16 Bll.), 4° (13 Bll.).
56 S. Französisch. -
2. 9 eigenh. Briefe (1 frag-
mentarisch) des Grafen Moritz von Dietrich-
stein.
Wien, 1828-1841. 4° (10 Bll.), Gr.-8° (7
Bll.). 22 S. Französisch. -
3. Eigenh. Brief einer
nicht identifzierbaren Person an die Königin.
14. Juli 1825. 4°. 2 S. Französische Hand. -
4. 2
Eigenh. Briefe.
4°. 6 S. 1815-1834. Deutsche
Hand. - Sauber und wohlerhalten.
CHF 800 / 1 200
EUR 740 / 1 110
419Hesse, Hermann, Schriftsteller (1877-1962).
Portraitpostkarte mit eigenh. Gruss u. Signatur
in Bleistift verso. Vintage. Silbergelatine-Abzug.
Aufnahme von Gret Widmann (um 1927) in
einem späteren Abzug um 1950.
CHF 250 / 400
EUR 230 / 370
420Kokoschka, Oskar, Maler und Graphiker (1886-
1980). Sammlung von 16 eigenh. Briefen (teils
gemeinsam mit Olda Kokoschka), einem Ma-
schinenbrief und 6 eigenh. Postkarten. Ferner 5
eigenh. Briefe von Olda Kokoschka, eine Post-
karte sowie 10 gemeinsame Weihnachts- bzw.
Neujahrsgrüsse (letztere zumeist gelocht). Lon-
don, Villeneuve u. a., ca. 1947-1966. Verschiede-
ne Formate, teils in den Original-Kuverts.
Umfangreiche Korrespondenz an den Kunsthis-
toriker und langjährigen Direktor des Kunsthau-
ses Zürich, Wilhelm Wartmann (1882-1970).
Die sehr freundschaftlichen und oft herzlichen
Briefe betreffen geplante Ausstellungen,
Publikationen, Aufträge etc. ebenso wie private
Angelegenheiten.
Am 8. Mai 1950 berichtet Kokoschka von der
Arbeit an seinem berühmten Deckenbild, dem
Prometheus-Triptychon: „Gestern koppelte ich
das Mittelstück und den einen Flügel zusam-
men, die so weit fertig sind, um einen provisori-
schen Ueberblick über das bisher Geleistete zu
bekommen, wozu ich eine Schar von Tischlern
und Helfern brauchte, weil alles angeschraubt
und montiert werden muss. Wenn ich mich
nicht so gut kennen würde und kritische
Vergleiche mit der Vergangenheit zu ziehen
im Stande wäre, - die Barockmalerei hat noch
im späten 18ten Jahrhundert unvergleichlich
Grosses geleistet, was in unserem Nylonzeitalter
der Picassos und Genossen niemand recht zu
Bewusstein kommen kann, - wäre meine Brust
vor stolz geschwellt gewesen. Also setze ich sel-
ber meiner Begeisterung den Dämpfer auf, hoffe
aber doch auf der dritten Tafel das Vorhandene
zu übertreffen.“ - Beiliegend einige s/w-Aufnah-
men von diesem Werk, jeweils verso signiert von
Olda (sowie zumeist gelocht vorliegend).
Spätere Briefe gehen auch auf die Persönlich-
keit des Adressaten, seine Befindlichkeiten
und Probleme ein: „Was Sie für Selbstquäle-
reien treiben, das geht noch über die Tage der
Religionsspaltung fürwahr [...] Man darf sich
doch so vom Leben abschneiden nur wenn man
als Trappist ein Leben in der andern Welt mit
Sehnsucht und Ungeduld herbeiwünscht [...].“
(2. April 1953).
Ein weiteres Thema ist der Umzug der Ko-
koschkas von London an den Genfer See 1953.
Eine kleine Bleistift-Skizze, möglicherweise von
Kokoschka selbst angefertigt, zeigt das neuer-
baute Haus in Villeneuve. - Einige der Briefe
mit Notizen des Empfängers bzw. Entwürfen
für Antwortschreiben. Weitere Briefentwürfe
Waltmanns an Kokoschka ebenso beigegeben
wie das Typoskript der Rede Waltmanns zur
Eröffnung der Kokoschka-Ausstellung in Zürich
1947. - Teils gelocht, insgesamt von sehr guter
Erhaltung.
CHF 3 000 / 5 000
EUR 2 780 / 4 630
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