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Tolstoi, Lew Nikolajewitsch Graf, Schriftsteller

(1828-1910). Opredlenje svjatischago synoda.

Exkommunikation Tolstois durch den Hohen

Synod. Gedruckte Bekanntmachung. 4°. 1 Bl.,

beidseitig bedruckt (Randläsuren, ein Einriss mit

Tape fixiert, alter hs. Vermerk auf Vorderseite).

Beilage zum Kirchenjournal „Tserkovnija Vedo-

mosti“ Nr. 8, 1901.

CHF 300 / 500

EUR 280 / 460

436

-Verlaine, Paul, Dichter (1844-1896). De Profun-

dis. Eigenhändiges Manuskript mit Unterschrift

auf der letzten Seite. Braune Tinte auf Papier

mit Ergänzungen, Korrekturen und Unterstrei-

chungen, diese teilweise in Bleistift. Undatiert

[um 1893]. 8°. 5 1/4 S. auf 6 Blatt (das erste im

Format etwas kleiner).

Bedeutendes kleines Manuskript mit Reflexi-

onen über sich selbst und sein Künstlertum:

„Ce titre doit ... signifier ,du fonds de l‘abîme‘.

L‘abîme, c‘est une crise morbide par où je viens

de passer. Crise mortelle et l‘on m‘a cru ,en allé‘

par deux fois...“. - Etwas gebräunt u. mit Spuren

alter Heftung. Das erste Blatt mit Falzeinriss.

CHF 2 500 / 4 000

EUR 2 310 / 3 700

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-Wartmann, Wilhelm, Leiter des Kunsthauses

Zürich (1882-1970). Konvolut von eigenh. Noti-

zen, Exzerpten, Korrespondenzen sowie Photos

und Drucksachen aus dem Nachlass.

Hochinteressantes Material zur Geschichte des

Kunsthauses und seiner Ausstellungen in der

Ära Wartmann. Enthält zahlreiche handschriftli-

che Entwürfe für Ansprachen und Briefe, darun-

ter ein Block mit Briefpapier des „Theatercaféen

- Hotel Continental“ in Kristiania (Oslo) mit

tagebuchartigen Aufzeichnungen, die offenbar

anlässlich eines Besuches von Wartmann bei Ed-

vard Munch entstanden sind. Weiteres Material

betrifft Oskar Kokoschka und Ferdinand Hodler,

wobei von letzterem auch einige private Photos

vorliegen. Das Konvolut umfasst darüber hinaus

auch Briefe an Wartmann, darunter solche von

Künstlern wie René Auberjonois, Ernst Krei-

dolf, Hermann Hubacher, Karl Geiser, Charles

Hug, von Kritikern wie Karl Scheffler und Josef

Paul Hodin, dem Galeristen Max Moos u.v.a.

Im Mai 1917 schreibt E[ufemie] Moser, die

Ehefrau des Zürcher Architekten Karl Moser

einen Brief an Wartmann, der ein Schlaglicht

auf die frühe Rezeption Ernst Ludwig Kirchners

in der Schweiz wirft: „da mein Mann mit seinen

Schülern auf der Pfingstexkursion für 10 Tage

abwesend ist, sende ich Ihnen inliegende Karte

des Malers Kirchner aus Berlin, der zu wieder-

holtem Male die Vermittlung m[eines] Mannes

für eine Ausstellung seiner Bilder im Kunsthaus

erbeten hat. Er erhielt jedesmal Bescheid u. wie

ich mich erinnere in abschlägigem Sinne. Es

scheint aber, dass ihn alle diese Antworten nicht

zukamen oder seinem Gedächtnis entschwun-

den sind.“ Frau Moser bittet nun um klärende

Worte, die an das Sanatorium Dr. Brunner in

Küsnacht zu senden seien.

Ein weiterer bemerkenswerter Brief stammt von

Thomas Corinth, dem Sohn von Lovis Corinth

und Charlotte Berend-Corinth. Im Todesjahr

seiner Mutter (1967) schreibt er an Wartmann

und würdigt insbesondere dessen Bedeutung für

das Werk der Eltern. „Für meine Mutter waren

Sie unter anderem, was sie zu Ihnen hinzog wie

die Liebe zu Lovis Corinths Kunst, die grosse

Kunst-Autorität und die grosse Persönlichkeit,

welche ihre Besuche in Zürich wertvoll und

anregend machten.“

Von biographischem Interesse ist ferner ein

ausführliches Tagebuch, das Teils Wartmann

während seines Aktivdienstes (1914) führte. -

Teils mit Bearbeitungs- u. leichten Lagerspuren,

insgesamt wohlerhalten.

CHF 800 / 1 200

EUR 740 / 1 110

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