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515Einstein, Albert, Physiker (1879-1955).
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin,
1.V.[19]26. 4°. 1 S. (Faltspuren, Randknicke u.
kl. -läsuren).
An den namentlich nicht genannten Wiener
Historiker Alfred Francis Přibram: „Durch
Herrn [Gilbert] Murray (Oxford) und mich ist
der Archäologe Herr Dr. [Robert] Eisler an das
Institut International de Coopération intellectu-
elle nach Paris berufen worden. Wir thaten das
der allgemein anerkannten wissenschaftlichen
Verdienste dieses Mannes wegen. Auf ihm lastet
aber das Odium einer jugendlichen Verfehlung
(er hat irgenwo in Italien eine Urkunde zum
Photographieren ohne Berechtigung nachhause
mitgenommen, aber ohne die Absicht wider-
rechtlicher Aneignung). Deshalb wird er haupt-
sächlich von Oesterreich aus bekämpft, und das
Institut wird um des lieben Friedens willen seine
Beziehungen zu ihm lösen.“ - Einstein bittet
Přibram darum, dem arbeitslosen Gelehrten ein
Rockefeller-Stipendium zu vermitteln.
CHF 2 500 / 4 000
(€ 2 310 / 3 700)
516Freud, Sigmund, Begründer der Psychoana-
lyse (1856-1939). Vier eigenh. Briefe und drei
Postkarten. Semmering, Wien und Berlin, 1927-
1935. Verschiedene Formate.
An einen „verehrten Freund“, seinen Wiener
Kollegen, den Historiker Alfred Francis Přibram.
Der erste Brief datiert Semmering, 25.8.1927
und erwidert eine Karte aus Gastein: „Ihre
angedachte Absicht mich hier im Sept[enber]
vor der Abreise nach Amerika zu besuchen
möchte ich aber nachdrücklich unterstreichen.
[...] Es geht mir considering my many ailments
nicht schlecht und ich erfreue mich einer
ungewohnten allerdings durch den Sept[em]
bertermin begrenzten Untätigkeit.“ - Ein Brief
vom 27.2.1928 dient vor allem als Empfehlungs-
schreiben für einen „jungen Mann“ („Ich thue
dies unbedenklich“).
CHF 12 000 / 18 000
(€ 11 110 / 16 670)
517Frisch, Max, Schriftsteller (1911-1991). Zwei ma-
schinenschr. Briefe mit eigenh. Unterschrift in
Tinte an [Carl Emil] Lang vom Francke Verlag
Bern. Uetikon, 5. Januar 1960. 4°. 2 eins. beschr.
Blätter (gelocht und mit doppelten Falzspuren).
Wichtige Briefe zur Publikation des Buches
„Frisch und Dürrenmatt“ von Hans Bänziger
beim Francke Verlag. In beiden Briefen, die
auf den gleichen Tag datiert sind, zieht Frisch
seine Zustimmung für die Veröffentlichung
zweier Briefe in Bänzigers Buch zurück. Seine
Abneigung gegen das Verlagsprojekt auch nach
der „Streichung der krassesten Taktlosigkeiten“
bringt er ziemlich deutlich zum Ausdruck. - Mit
dem Typoskriptdurchschlag der Antwort von
Lang vom 6. Januar an Frisch.
CHF 400 / 600
(€ 370 / 560)
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