

Louis XV, sign. G. SCHLICHTIG (Jean-Georges
Schlichtig, Meister 1765), Paris um 1765/70.
Rosenholz und Palisander gefriest sowie eingelegt mit Reserven und Zier-
fries. Trapezförmiger, allseitig bombierter Korpus auf wellig ausgeschnitte-
ner Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front
mit 3 Schubladen. Bronzebeschläge und -sabots. Rote, weiss geäderte
Marmorplatte. 132x63x85 cm.
J.G. Schlichtig stammte aus Deutschland, liess sich in den 1760er Jahren in
Paris nieder und führte seine Werkstatt in der Rue du Faubourg-Saint-An-
toine. Er war ein exzellenter Ebenist und fertigte vor allem Transition- und
Louis-XVI-Möbel. Das Monogramm von Königin Marie-Antoinette in der
Marketerie einer Kommode, die sich heute im Musée du Louvre befindet,
weist darauf hin, dass Schlichtig unter anderem für den königlichen Hof
tätig war. Er fertigte vor allem Kommoden und Sekretäre in Rosenholz,
mit Veilchenholz, Palisander oder Amarant eingelegt. Nach seinem Tod
führte die Witwe das Atelier bis 1787 weiter. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier
français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 790-794 (biogr. Angaben). J.
Nicolay, L‘art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle,
Paris 1976; I, S. 434 (biogr. Angaben).
CHF 9 000 / 14 000
(€ 8 330 / 12 960)
1096* ECUELLE ‚VERKLEIDETE AMORETTEN‘ UND UNTER- SCHALE,Meissen, um 1750.
Jedes Stück mit reliefierten Rocaillekartuschen, darin Szenen von humo-
resken Putti in diversen Verkleidungen, zwischen verstreuten Manierblü-
ten und Goldrand. Blütenknauf und seitliche Asthenkel. Unterglasurblaue
Schwertermarke. D 11 cm. (3)
Provenienz: Europäische Privatsammlung.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 780 / 4 630)
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