

| 14
141La Fontaine, Jean de. Fables choisis, mises
en vers. 4 Bände. Mit 1 gest. Portrait und 275
Kupfertafeln nach J. B. Oudry, gestochen von
C. N. Cochin, Aubert, Aveline, Bacquoy, Be-
auvais u. a., mit grossen Schlussvignetten und 4
Holzschnitt-Titelvign. (in Wiederholung). Paris,
Charles-Antoine Jombert für Desaint, Saillant
und Durand, 1755-59. Folio (45 x 30 cm). Nacht-
blaue Maroquinbände d. Z. mit je 2 goldgepr.
Rückenschildern, reicher floraler Rückenvergol-
dung, dreifache Deckel-Fileten, Eckfleurons,
Steh- und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt,
Vorsätze mit Buntpapier bezogen (leichte Kratz
u. Schabspuren).
Cohen/R. 548f - Sander 1065 - Lewine 274
- Fürstenberg Kat. 19 - Rochambeau 86 -
Lebaudy I, 183 - Beraldi II, 134 - Tchemerzine
III, 874-875.
Erster Druck der ersten Ausgabe der klassischen
Oudry-Ausgabe mit dem Spruchband vor der
Schrift „Le Léopard“ auf der Tafel „Le Singe
et le Léopard“, Bd. III, S. 111.
„Die ‚grosse Pariser Ausgabe‘ der Fabeln La
Fontaines. Der Pariser Maler Jean-Baptiste
Oudry (1686-1755) hatte 1729-34 einen umfang-
reichen Bildzyklus zu den Fabeln hergestellt; um
1750 erwarb der Kunstmäzen Louis Regnard de
Montenault diese Zeichnungen mit der Absicht,
sie für eine Buchausgabe zu verwenden, die an
Pracht nicht zu übertreffen sein sollte. Oudry
hatte seine malerischen Entwürfe aber nicht als
Stichvorlagen, sondern als Gobelinvorzeichnun-
gen angelegt; deshalb liess Montenault sie von
dem ebenso berühmten Zeichner Charles-Ni-
colas Cochin (1715-1790) umzeichnen und von
42 der besten Stecher des Landes auf Kupfer-
platten übertragen, unter ihnen waren Michel
Aubert (1700-1757), François-Antoine Aveline
(1718-1780), Quentin-Pierre Chedel (1705-1762),
Louis-Claude Legrand (1723-1807), Jacques-Ni-
colas Tardieu (1716-1761).“ (Kat. Fabula docet
51).
„Die von Oudry illustrierte Ausgabe der ,Fables‘
rechtfertigt ihren Ruf als das Hauptwerk aus
der Mitte der Louis XV-Zeit [...] Die Grösse
des Wurfes, die Sicherheit des Könnens, die
Vielseitigkeit trotz mancher durch den Gegen-
stand bedingter Wiederholung sichern diesem
Werk für alle Zeiten seine besondere Stellung.“
(Fürstenberg, S. 75).
Vereinzelt kl. Randeinrisse am unt. Rand
(teilweise rest., max. 2 cm). In den Rändern
etwas gebräunt, leicht stock- und gelegentlich
fingerfleckig. Insgesamt sehr schönes Exemplar
in prachtvollem zeitgenössischeN Einband.
CHF 25 000 / 40 000
EUR 23 150 / 37 040
- EIN HAUPTWERK DER FRANZÖSISCHEN BUCHKUNST -
Bücher |
Literatur des 17. - 19. Jahrhunderts
141
141