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SPITZWEG, CARL(1808 München 1885)
Flusslandschaft mit Figur. Um 1870.
Öl auf Karton.
Unten rechts signiert mit S im Rhombus.
11,5 x 17 cm.
Mit ausführlichem Gutachten von
Prof. Wichmann, München, 10.8.1991.
Provenienz:
Europäischer Privatbesitz.
Literatur:
- Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg. Die
kleine Landschaft der Spätzeit, Dokumenta-
tion, Starnberg-München, R.f.v.a.K. 1988, S.
5ff, Bayer. Staatsbibliothek, München, Inv. Nr.
Ana 656 SW 7.
- Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg. Die
fränkische Landschaft um 1860-1875, Doku-
mentation, Starnberg-München, R.f.v.a.K.
1995, S. 22f, Bayer. Staatsbibliothek, Mün-
chen, Inv. Nr. Ana 656 SW 111.
- Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg. Ein
Sommertag in Franken, Dokumentation,
Starnberg-München, R.f.v.a.K. 2000, S. 36f.
Bayer. Staatsbibliothek, München, Inv. Nr.
Ana 656 SW 155.
- Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg, Ver-
zeichnis der Werke, Gemälde und Aquarelle,
Stuttgart 2002, S. 515, Nr. 1416 (mit Abb.).
Bei dieser kleinen Landschaft der Spätzeit,
wie sie Prof. Wichmann in seinem Gutachten
benennt, dürfte es sich um einen Ausblick ins
Altmühltal im Fränkischen Jura handeln, eine
Region, die der Maler neben der oberbayeri-
schen Landschaft ebenfalls sehr schätzte und
häufig bereiste. Wichmann datiert sie in die
1870er Jahre und schreibt hierzu: „die Gesteins-
lagerungen an der rechten Seite stellen typische
Merkmale dar, auch die ockerfarbene Sandstein-
qualität hat Spitzweg für seine Gelb-Blau-Ab-
stimmung in den Gemälden gerne benutzt. (...)
Besonders wichtig ist das allseitige Freilicht,
das hier in diesem Bild zum Ausdruck kommt.
Die Schatten sind keine Dunkelwerte mehr,
sondern Farbwerte. Sie werden dem allseitigen
Licht stets angepasst, indem die hellsten und
dunkelsten Partien durch bewegte Farbstruk-
turen kenntlich gemacht werden. Es ist jener
frühimpressionistische Stil, den Spitzweg wählt,
um die Stimmung über dem Land durch die
Vielfalt der Bewegung anzudeuten.“
CHF 30 000 / 40 000
EUR 27 800 / 37 000
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