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397ASTRONOMIE - Bonatus de Forlivio, Guido.
Decem continens tractatus astronomie. Mit
grosser Holzschnitt-Titelvignette und Holz-
schnitt-Druckermarke von Sessa am Ende,
zahlreichen kleinen astrologischen Textholz-
schnitten, einigen astronomischen Diagrammen,
einer Darstellung der klimatischen Zonen
sowie einigen Holzschnitt-Initialen. Venedig,
Jacobus Pentius de Leuco für Melchior Sessa,
3.VII.1506. Folio (32 x 22,5 cm). [194] Bll. (das
letzte weiss). Zweispaltiger Druck, 66 Zeilen.
Gotische Type. Späterer Lederband unter Ver-
wendung der Original-Holzdecken sowie den
blindgeprägten Original-Lederbezügen mit Rü-
ckentitel (Kanten und Gelenke leicht berieben
und beschabt, Gelenke etwas brüchig).
Edit 16 CNCE 6865 - Adams B 2381 - Essling
548 - Sander 1148 - Riccardi I, 149 - Honeyman
Coll. I, 382 - Thorndike II, 830-835 - Houe-
zeau/L. 4160: „Rare“. - Zweite und einzige
Ausgabe des 16. Jahrhunderts des erstmals 1491
gedruckten Werkes. - Der Verfasser war Ho-
fastrologe des Ezzelino da Romano im 13. Jahr-
hundert. Das Werk ist eine der einflussreichsten
italienischen Arbeiten der mittelalterlichen
Astrologie und zeichnet „an exact picture, broad
and comprehensive, of astronomical and astrolo-
gical doctrines of his time“ (cf. Diz. Biogr. degli
Italiani XI, 575). - Die schönen Holzschnitte mit
Darstellungen von Planeten und Sternzeichen,
Horoskopen etc., der Titelholzschnitt zeigt
den Autor mit astrologischen Instrumenten auf
einem Thron mit der Muse Urania und einer as-
tronomischen Allegorie. - Die Holzschnitt-Dru-
ckermarke von Sessa zeigt eine Katze mit einer
Maus im Maul. Über diese Druckermarke hat
der berühmte Bibliophile Bischof von Ely John
Moore bemerkt: „Whenever you see a book
with a cat and a mouse in the frontispiece, seize
upon it, for the chances are three to four that it
will be found both curious and valuable“ (Fuma-
galli, 486). - Mit dem großen Exlibris des schot-
tischen Gelehrten, Politikers und Reisenden
Sir William Stirling-Maxwell auf dem vorderen
Innendeckel. - Vorderes Innengelenk geplatzt,
die ersten 11 Blatt mit restaurierten Randfehl-
stellen (ohne Textberührung), zu Beginn mit 2
Wurmgängen im weissen Rand, durchgehend
mit kleinem Wasserrand (die letzten ca. 20 Blatt
dort mit kleinen Papierausbrüchen im unteren
Rand), mit einigen Unterstreichungen und Mar-
ginalien von alter Hand, gering gebräunt und
fleckig, das letzte weisse Blatt mit Anmerkun-
gen in Latein und Englisch („A foment. Take
rosemary, laventar spyke, and camomell ...“).
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 630 / 7 410)
398- In disem teutschen kalender vinder man gar
hübsch nach einander die zwelff zeychen, und
die lieben [sic] planeten, wie yegklicher regieren
sol. Mit 55 Holzschnitten. Strassburg, Matthias
Hupfuff, 1511. 19,7 x 14 cm. [54] Bll. Holzde-
ckelband der Zeit, zur Hälfte mit blindgepr.
Schweinsleder bezogen. Hs. Deckelschild, res-
taurierte Messing-Schliesse (wohl Remboitage,
fleckig, Rücken mit kl. Einrissen).
VD16 Z 953 - Zinner 944 - Weller 647. - Zwei-
ter Druck bei Hupfuff, der den populären Kalen-
der erstmals 1504 herausbrachte. Die vorliegen-
de Fassung stellt jedoch eine Neubearbeitung
dar. „Die ausführliche Titelformulierung, die
eine knappe Inhaltsangabe der enthaltenen Teile
darstellt, ist bis auf kleinere orthographische
Abweichungen identisch mit dem Titel, den
Schönsperger seit 1489 seinen Drucken gab.“
(Duntze, Matthias Hupfuff, München 2007, S.
104). - Möglicherweise sind das Titelblatt, sowie
die Blatt 7 u. 8 aber auch einer anderen Ausgabe
bei Hupfuff entnommen (Lombarden weichen
vom Satzspiegel der vorliegenden Ausgabe ab).
- Durchgehend etwas feucht- und fingerfleckig,
Papierausbrüche im Unterrand bei 12 Blatt
hinterlegt, ein Randausbruch mit kl. Buchsta-
benverlust (dieser von Hand ergänzt). - BEIGE-
BUNDEN: [Ein tractetlein von dem sterbenden
menschen, von der anfechtung im sterben.]
Nürnberg, Johann Weissenburger, 1509. [25
(statt 30] Bll. - VD16 ZV 24189. - Es fehlen der
Titel (durch alte Kopie aus der lat. Ausgabe von
1512 ergänzt) sowie die Blatt B1, B6, E1 u. E6.
In 11 Abschnitte gegliedertes deutsches Ster-
bebüchlein. - Dem Exemplar beigebunden sind
3 ganzseitige Holzschnitte in Kopien auf altem
Papier. - Provenienz: Gest. Exlibris Franc[esco]
Mainone.
CHF 6 000 / 9 000
(€ 5 560 / 8 330)
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