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429*Guarinoni, Hippolytus. Die Grewel der Ver-
wüstung Menschlichen Geschlechts; in sieben
unterschiedlichen Büchern und unmeidlichen
Hauptstücken, sampt einem lustigen Vortrab
abgeteilt; Neben vor, mit, und nachgehenden,
so wol Natürlichen als christlich, und politischen
darwider streittbaren Mittlen; allen, so wol
Geist, als Weltlichen Gelehrt und Ungelehrt,
hoch und nidern Stands Personen, überaus nutz
und sehr notwendig, wie auch kurtzweilig zu le-
sen. Mit grosser figürlicher Holzschnitt-Titelvig-
nette und gest. Portrait des Autors von Raphael
Sadeler nach Hieronymus van Kessel im Text.
Ingolstadt, Andreas Angermayr, 1610. Folio.
[36] Bll., 1330 S., [1] Bl. Blindgepr. Schweins-
leder d. Z. auf Holzdecken. Mit Rollen- und
Plattenstempel; auf Vorderdeckel St. Vitus,
Patron der gleichnamigen Benediktinerabtei zu
Theres am Main, Kreuzigungsszene auf dem
hinteren Deckel (etwas berieben und bestossen,
der eingeschlagene Lederbezug am vorderen
Deckel oben gelöst). Mit 1 (von 2; Gegenstück
nicht vorhanden) Schliessen.
VD17 12:106998D - STC G 1324 - Krivatsy
5062 - Stalla 402 - Hirsch/H. II, 878 - Goedeke
II, 585, 21 - Hayn/G. II, 697: „Sehr merkwür-
diges und culturgeschichtlich wichtiges Werk,
eine Encyclopädie der Diätetik, Hygiene und
Makrobiotik, mit vielen (zum Theil derben)
Reimen.“ - Erste Ausgabe. - Hauptwerk des
Ippolito Guarinoni (Hippolytus Guarinonius;
1571-1654), Stadtarzt in Hall in Tirol, später
Hofpfalzgraf und zeitlebens ein eifriger Förderer
der Volksgesundheit. „Seine z. T. noch unge-
druckten Schriften sind für Kulturgeschichte
und Volkskunde noch nicht voll ausgeschöpft“
(NDB VII, 247). - Teils etwas fleckig, vorderes
Gelenk gebrochen, das Portrat mit angerander-
tem Eckausriss, insgesamt recht gutes Exemplar.
CHF 2 500 / 4 000
(€ 2 310 / 3 700)
430Hieronymus Stridonensis. Vitaspatrum. Mit
grosser Holzschnitt-Druckermarke und zahlr.
eingemalten roten Initialen. Lyon, N. Wolff für
J. Huguetan, 1502. 4°. 2 Spalten, 52 Zeilen. 4
nicht gezählte Blatt, Bll. 9-213. Schöner goti-
scher Ledereinband mit blingeprägten Blüten-
rankenbordüren u. Rankenwerk im Mittelfeld,
eine Mesingschliesse.
Pettegree FB 73844 - Adams J 144 - BM STC
French Books S. 240 - Gültlingen I, S. 96 -
Baudrier XI, S. 273. -
CHF 2 500 / 4 000
(€ 2 310 / 3 700)
431*Hieronymus, Sophronius Eusebius. Epistole
Sancti Hieronymi. 2 Teile in 1 Band. Venedig,
Dominus oder Philippus Pincius, nicht vor 1502
(bzw. 1515). Gr.-4°. [6], 164 Bll., Bll. 165-903
(i.e. 390, zus. 398, die fehlerhafte Foliierung
durchlaufend); ([pi] 6 a-u8 x4 A-Z8 AA-CC8
DD6 EE8 FF6 (CC2 gez. C2)). HPgt.-Einband
d. 18. Jhdts. mit hs. Rückentitel u. altem Biblio-
theks-Etikett (Innengelenke angeplatzt).
GW XI, Sp. 56 („Dominus Pincius 7. I. 1496,
vielmehr um 1515“) - Edit16 CNCE 70620 -
Hain-C 8564 - Goff H-177 („Dominus Pincius,
nach 1500?“) - ISTC ih00177000 - Polain
(Suppl.) 4436 - Hunt 3106 - Sack 1841. –
Venetianischer Postinkunabeldruck, der im
Kolophon auf Seite 164v, Zeile 61-62 auf den
7. Januar 1496 datiert ist: „Divi Hieronymi
epistolarum partis primae uolumen feliciter finit,
Die.vii.Lanuarii, M.cccc.xcvi“, der jedoch nach
1500, wohl zwischen 1502 und 1515 gedruckt
wurde. Es handelt sich um einen Nachdruck der
weitgehend textidentischen, jedoch einspaltigen
Ausgabe der Epistolae des Hieronymus mit
Beitragen von Theodorus Lelius, die Johannes
Rubeus in zwei Teilen in Venedig druckte und
in den Kolophonen auf den 7. Januar und 12. Juli
1496 datierte (Hain-C. 8563 - GW 12435 - Goff
H-175 - Proctor 5141 - Pellechet 5977 - BMC V,
419 - ISTC ih00175000). Unser Drucker, wohl
Dominus oder Philippus Pincius, übernahm das
erste Datum und benutzte auch eine ähnliche
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