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Type (Typ. Q/u und Qu/: 79/80 R; M17: 160
G): „Haebler, Typenrepertorium IV, Ergbd.,
S. 172, 16(5) weist die Typographie als 15* Do-
minus Pincius, in Typenrepertorium V, Ergbd.
II, S. 119 jedoch Philippus Pincius zu. Die BSB
München besitzt keinen Druck von Dominus
Pincius. Haeblers Typ. 15* lässt sich aber in
keinem der in der BSB vorhandenen Drucke
des Philippus Pincius nachweisen“ (BSB-Ink).
ISTC äußerst sich wie folgt: „Type-assignment
to Doninus Pincius by GW (Goff). The date 7
Jan. 1496 appears in the first colophon and is
presumably reproduced from the edition Venice:
Johannes Rubeus Vercellensis, 7 Jan. 1496 and
12 July 1496 (Goff H175)“ und der Gesamtka-
talog bemerkt: „Wegen Type 15* nach 1500.
Als Vorlage diente die Nr 12435, von der die
Datierung in P. 1 übernommen wurde“. Nach
den Ausgaben von Bartolommeo da Bologna
Miscomini (1476), Andreas Torresanus de Asula
(1488), Bernadinus Benalius (1490) und eben
der des Johannes Rubeus handelt es sich somit
um die fünfte in Venedig gedruckte Ausgabe der
im ganzen Mittelalter beliebten, immer wieder
abgeschriebenen - und meist den Bibelausga-
ben vorangestellten - Briefe des Kirchenvaters
Hieronymus (347-420), die eine bedeutsame
Quelle für die damaligen historischen Ereignisse
darstellen. Aufgrund des Kolophons am Ende
des ersten Teils wurde der Druck immer wieder
zu den Inkunabeln gezählt und vielfach von den
Bibliographen verzeichnet.
- Stellenweise feuchtrandig, gebräunt u. leicht
stockfleckig, Titel stärker angeschmutzt, im
hint. Teil leicht sporrfleckig am unt. weisen
Rand. Titel u. 1 Bl. mit kl. Wurmlöchlein
(minimaler Textverlust). Schöner zweispaltiger
Druck. Ab Bll. 372-390 Nagerfrass im weissen
Rand (letzte Bll. fachmännisch rest.). -
Alter hs. Besitzvermerk auf Titel „Deii Gilusii et
Amicos“. Zahlr. Marginalien u. Anstreichungen
von alter Hand.
CHF 1 800 / 2 400
(€ 1 670 / 2 220)
432*Homer. Opus utrumqve Iliados et Odysseae,
diligenti opera Iacobi Mycilli & Ioachimi Ca-
merarii recognitum. Adiecta etiam est eiusdem
Batrachomyomachia. 2 Teile in 1 Band. Mit
2 verschiedenen Druckermarken (davon eine
dreimal verwendet) und vielen kleinen figürl.
Inititialen. Basel, J. Herwagen, August 1551. [10]
Bll., 394 [recte: 410] S., [1] Bl., 314 S., [1] Bl.
Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (ering
berieben und bestossen, wenig fleckig).
VD 16 H 4593 - Adams H 754 - Ebert 9551
- Hoffmann II, 461 - Schweiger I, 157 - vgl.
Hieronymus, GG 169 (Ausgabe 1541). - Schöne
Humanistenausgabe des griech. Textes, um-
geben von antiken Scholien des Didymos in
kleinerer Type. - Leicht gebräunt, gering stock-
fleckig, Titel mit alten, teils getilgten Einträgen
verschiedener Besitzer, darunter des schlesi-
schen Kirchenlieddichters Benjamin Schmolck
(1672-1737), die Vorsätze mit dicht und sorgfältig
geschriebenen Einträgen von früherer Hand
(Zitate aus Horaz, Melanchthon, Gellius, Pe-
traraca, Strigel, Camerarius u. a.). - Der schöne
Prägeband aus der Werkstatt des Wittenberger
Meisters Frobenius Hempel trägt auf beiden
Deckeln zwei Platten (Bathseba und Judith =
Haebler I, 173, II u. IV) untereinander, umgeben
von einer Rolle mit Crucifixus, Verkündigung
und Auferstehung (Haebler I, 172, 2), auf dem
Vorderdeckel zudem die Initialen IF und die
Jahreszahl 1558.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
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