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436- Bernhard von Clairvaux. [Opuscula]. Brescia,
A. u. J. de Britannicis, 1495. Kl.-8°. [328] (statt
348, davon 5 weiss.) Bll. Ldr. d. 18. Jh.s mit
Rückenvergoldung u. Lesebändchen (Rücken u.
Kanten gering berieben).
GW 03907 - Hain/C. 994 - BMC VII,
977 - Pellechet 2156 - Proctor 6989 - ISTC
ib00364000. - Eine Sammlung kleinerer Werke
des Bernhard von Clairvaux, darunter Briefe,
Traktate, Predigten. Inkunabel mit kleiner,
aber graziöser und gut lesbarer Typographie auf
gutem Papier. - Es fehlen der Titel, die Versbio-
graphie des Herausgebers Theophilus Brixianus,
das Inhaltsverzeichnis sowie 2 weitere Blätter
im Text. Druckvermerk vorne eingebunden
(mit stärkerem Braunfleck unten und kleinerem
hinterlegtem Einriss im oberen Rand). Durch-
gehend Marginalien in brauner Tinte von alter
Hand. Braun- und etwas stockfleckig, Spiegel
leimschattig.
CHF 500 / 800
(€ 460 / 740)
437- Maximilian I. Antwurt zu handthabung und
behaltnuss der Römischen Künigklichenn Mai-
estat eeren vnd glympfens: auf der frantzosen
falsch erticht und ungegründt aufschreiben
in nachvolgenden henndeln. Mit 2 elfzeiligen
Holzschnitt-Initialen. [Augsburg, E. Ratdolt,
nicht vor Mai 1492]. Folio. [8] Bll. 50 Zeilen.
Got. Typ. Moderner Pappband mit rotem
Papierbezug.
GWM 22148 - BSB-Ink C-535 - Hellwig 651 -
Hubay 1387 - Ohly-Sack 1946. - Nicht im BM
und bei Goff. - Sehr seltener deutschsprachiger
Druck einer Propagandaschrift, zu der sich
Maximilian durch die französische Politik veran-
laßt sah. Maximilians Versuch, durch Vermäh-
lung mit Anne de Bretagne an die Spitze des
königsfeindlichen Adels in Frankreich zu treten,
scheiterte. Charles VIII. selbst heiratete im Dez.
1491 Anne de Bretagne. Dieser französische
Schachzug durchkreuzte nicht nur Maximilians
dynastische Pläne, sondern bedeutete auch
einen Affront, da Anne bereits förmlich mit
Maximilian vermählt und Maximilians Tochter
mit Charles VIII. verlobt war. Die Schrift wen-
det sich insbesondere an die Bevölkerung der
Niederlande, wo die Franzosen durch „verrete-
rey, pöse geschwynde und ungetrewe listigkeit,
mancherley lügen, falsche botschafften ... dem
gemainen man die augen füllen möchten.“ - Et-
was fleckig und gebräunt, wenige blasse Wasser-
ränder, erstes Blatt mit winzigen Tintenflecken,
kl. hinterlegte Randeinrisse, letztes Blatt mit
Brandloch (minimaler Buchstabenverlust des
letzten Worts), der braun auf die Blätter davor
durchschlägt, letztes Blatt etwas angeschmutzt
u. feuchtfleckig. - Provenienz: Exemplar aus der
„Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen“
mit deren Stempel unten auf dem letzten Blatt
verso und Exlibris „H. Legel“.
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 410 / 9 200)
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