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- Brant, Sebastian. De Origine et conversatione

bonorum Regum: & laude Civitatis Hierosoly-

mae: cum exhortatione eiusdem recuperande.

Mit gest., altkol. Titelvign., 1 nahezug ganz.

Holzschnitt u. gest. Holzschnitt-Druckermarke

als Schlussvignette. Basel, Johann Bergmann,

März 1495. Gr.-8°. [161] Bll. [das erste und letzte

weiss, Kollation: A-V8]. 28 Zeilen romanische

Typen. Halb-Schweinsleder-Einband d. Z. über

Holzdeckeln auf 3 Bünden mit hs. Rückentitel

(von alter Hand), floraler Rollbandornamenti

und Streicheisenverzierung, sowie Mes-

sing-Schliessen-Beschläge (Schliesse fehlt; am

ob. Kapital angerissen, etwas wurmstichig,

gebräunt u. etwas fleckig, Rücken bestossen,

Innengelenke etwas angeplatzt). Moderne

Halb-Maroquin Holz-Kassette und Schuber mit

Rückenschild.

GW 05072 - Hain 3735 - Pellechet 2819 -

Schreiber 3574 - Schramm XXII, 47 - Proctor

7772 - BMC III, 794 - Goff B 1097 - Walsh 1255.

BSB B-810 - Van der Haegen I, 28.6 - Hiero-

nymus 186 - Druckermarke bei Weil 48. - Erste

und einzige Inkunabelausgabe. - Das histo-

risch-politische Hauptwerk Sebastian Brants, in

dem er Kaiser Maximilian zum Kampf gegen die

Türken und zur Wiedereroberung Jerusalems

aufruft. Das Werk beschreibt darüberhinaus die

Geschichte Jerusalems, die Kämpfe Karls des

Grossen gegen die Mauren und die Kreuzzüge.

Nur ein Jahr nach dem Narrenschiff erschien das

Werk, wie von Sebastian Brant beabsichtigt,

rechtzeitig zum Wormser Reichstag. Obwohl

in rel. kurzer Zeit entstanden, ist das Buch "mit

Sorgfalt gesetzt und gedruckt" worden (Antje

Foresta, Sebastian Brant als Historiker, S. 29).

- Die beiden Holzschnitte mit Darstellungen

des Kaisers vor Jerusalem den göttlichen Erlass

durch die Insignien empfangend. Die Stiche

sind dem Meister des Verardus zuzuschreiben.

- Die Lage A2 sign. A. - In den Rändern etwas

gebräunt, stellenweise fingerfleckig, Vorsätze

etwas angeschmutzt. Erstes Drittel mit kl.

Wurmlöchlein (minimaler Textverlust), weiterer

Wurmgang auf den letzten 4 Blatt (im weissen

Rand). Blatt S8 mit Randeinriss durch Papier-

fehler. - Provenienz: Auf letztem Blatt zeitgenös-

sischer Besitzvermerk der Karthause von Basel,

auf dem vorderen fliegenden Vorsatz mehrzei-

liger Vermerk von derselben Hand: "Liber Car-

tusien(sium) in Bas(i)lea p(ro)veniens a Doctore

Sebastiano Brant c(on)tinens ..." und Titelzitat.

Wohl Schenkungsexemplar Sebastian Brants an

die Karthause. Diese ist für ihre engen Bezie-

hungen zum Basler Humanistenkreisen bekannt.

1982 wurde bei Helmut Tenner in Heidelberg

ein Sammelband mit Basler Inkunabeln gleicher

Provenienz versteigert, der den Vermerk einer

Schenkung J. Amerbachs, zweifellos von der

Hand desselben Bibliothekars der Karthause

trägt (vgl. Tenner, Auktion 139, 456 u. Taf. II),

darüber hinaus besitzt die Universitätsbibliothek

Basel unter der Signatur FN VI 3:3 ein weiteres

Exemplar des vorliegenden Werkes, das ebenso

diesen hs. Besitzvermerk der Karthause trägt.

CHF 35 000 / 45 000

(€ 32 410 / 42 300)

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