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1179*

SÄULENPENDULE „AU VASE“,

Louis XVI, das Modell nach R.

OSMOND (Robert Osmond, Meister 1746), das Zifferblatt sign. JULIEN

LE ROY - HORLOGER DU ROI A PARIS (Julien II Le Roy, Meister

1713), Paris, Ende 18. Jh.

Säulenförmiges, kanneliertes und lorbeerbeschmücktes Gehäuse mit

Vasenaufsatz und profilierter Rechtecksockelplatte, Emailzifferblatt mit

römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 feine, durchbroche-

ne Zeiger. Ankerwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke Zifferblatt leicht

bestossen. 15,5x15,5x36,5 cm.

R. Osmond, Vater der zwei Generationen umfassenden Familie von „maît-

re-fondeurs“, war ein bedeutender Vertreter seiner Zunft. Ab 1746 war er

als Giessereimeister tätig und wurde 1756 zum Oberhaupt der „fondeurs“

ernannt. Er war unter anderem auch mit J. Caffiéri befreundet und einer

der ersten Kunsthandwerker, die den klassischen Stil übernahmen. Sein

Neffe, Jean-Baptiste Osmond, „maître fondeur“ 1764, arbeitete mit ihm zu-

sammen und übernahm nach Roberts Tod 1789 das Atelier. Zum illustren

Kundenkreis der Osmonds zählte die avantgardistische Elite der franzö-

sischen Gesellschaft, sie belieferten aber auch Uhrmacher wie Lepaute,

Hilgers, Frédéric Duval und Berthoud.

J. Le Roy stammte aus einer wichtigen Dynastie „d‘horlogers“ und gehörte

zu den bedeutendsten Uhrmachern des 18. Jahrhunderts. Durch neue

mechanische Erfindungen wurden die Uhrwerke von ihm perfektioniert

und weiterentwickelt. Berufskollegen wie G. Graham, P.P. Gudin und P.

Gaudron lobten seine Erfindungsgabe. König Louis XV gab ein Cartel

und zwei Uhren „à répétition“ in Auftrag, „qui sont les premières qui aient

été faites avec cette propriété: c‘est que Sa Majesté peut elle-même en

démonter les quadrans pour voir les machines à découvert“. Das Atelier

Le Roy machte nicht nur viele Erfindungen wie z.B. „la bâte levée“ und

astronomische Werke, sondern fertigte auch eine Vielzahl an klassischen

Pendulen, die alle mit Uhrwerken von hoher Qualität versehen wurden -

die heutige Forschung geht davon aus, dass es etwa 300 Stück waren. Le

Roy arbeitete mit A.C. Boulle, J. Caffiéri, C. Cressent, H. Le Coq, N.J.

Marchand, J.P. Latz, A. Dubois, A. Foullet, A. Gosselin, B. Lieutaud, J.J.

de Saint-Germain und R. Osmond zusammen. Zu seiner illustren Kund-

schaft gehörten unter anderem die Königsfamilie, der Duc d‘Orléans, die

„Princes et Princesses de la Cour“ und der Kardinal de Fleury.

Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 130f. (biogr.

Angaben). H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronze-

arbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I, S. 184 (Abb.

3.8.8, die erwähnte Federzeichnung).

CHF 5 000 / 7 000

EUR 4 600 / 6 500

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1 PAAR PRUNK-APPLIKEN „AUX TETES DE LION“

,

Louis XVI,

aus einer Pariser Meisterwerkstatt.

Matt- und glanzvergoldete Bronze. Kannelierte, von girlanden- und fa-

ckelbeschmückter Vase bekrönte Wandplatte mit 3 markant geschweiften

Lichtarmen mit breiten Tropftellern und vasenförmigen Tüllen. Löcher für

die Elektrifizierung. H 52 cm.

Provenienz:

- Ehemals R. Redding, Zürich.

- Privatsammlung, Deutschland.

Für analoge Appliken siehe H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete

Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München

1986; I, S. 186 (Abb. 3.9.1 und 3.9.2 - mit dem Hinweis, dass die Entwürfe

auf J. C. Delafosse zurückzuführen sind).

Für Angaben zu J.C. Delafosse siehe Fussnote der Katalognr. 1199.

CHF 35 000 / 55 000

EUR 32 400 / 50 900

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(1 Paar)